Nach den wunderschönen Tagen am Strand fahren wir wieder ins Inland. Mittlerweile sind wir ziemlich weit entfernt von allen Bevölkerungszentren und wir treffen seltener auf andere Reisende – auch das Benzin wird mit bis zu 1.75 AUD pro Liter immer teurer. Aber es lohnt sich, denn hier befindet sich der Karijini Nationalpark. Wir haben Bilder gesehen und auch aus den Schilderungen von David und Helen können wir entnehmen, dass wir uns diesen Anblick nicht entgehen lassen können.
Zuerst treffen wir in Tom Price ein, einem kleinem Minen-Dorf am Fuss des Mount Nameless. Hier informieren wir uns im Visitors Centre, rüsten wir uns im Supermarkt Coles aus und übernachten im Tourist Park. Am Dienstagmorgen fahren wir dann früh in den Karijini Nationalpark. Eine knapp 30 Kilometer lange Schotterpiste führt uns zum Eco Retreat, einem Busch-Campingplatz, wo wir die erste Nacht verbringen werden. Einige Kilometer weiter treffen wir auf die Hauptattraktion des Parks: Den Oxer Lookout, bei welchem sich 4 Schluchten treffen, nämlich Weano, Hancock, Knox und Red Gorge.

Dann wird’s aber richtig spektakulär, als wir in den Weano Gorge hinabsteigen. Die Wege sind gut beschrieben und in Schwierigkeitsklassen eingeteilt, von Klasse 1 rollstuhlgängig bis Klasse 6 „Abseiling“. Der Anfang des Weges ist noch gut begehbar, bald aber waten wir hüfthoch im Wasser (Klasse 3). Die Schlucht wird immer enger, der Weg ist wunderschön vom Wasser glatt geschliffen, was zwar ein herrlicher Anblick ist, aber die Fortbewegung erschwert. Bald gelangen wir zum Handrail Pool, wo man an einem Geländer und dann mithilfe eines Seiles herunterklettern kann. Auch hier ist das Wasser eiskalt, wir ruhen uns auf einigen Steinen am Rand aus. Bald waten wir weiter durch das Wasser, kommen aber bald zur Stelle, wo man sich nur noch mit einer geführten Tour abseilen lassen kann. So waten wir wieder zurück, kraxeln beim Handrail Pool wieder hoch und schaffen bald den Aufstieg aus der Schlucht.

Am Nachmittag machen wir einen ähnlichen Ausflug, diesmal in die Hancock Gorge. Hier steigt man eine Leiter hinab und spaziert eine Weile, bis man das Amphitheater erreicht. Ab hier beginnt wieder Schwierigkeitsklasse 5: den sogenannten Spider-Walk bewältigt man, indem man in der etwa meterbreiten Schlucht ein Fuss an den linken Rand, den anderen an den rechten Rand setzt und sich etwa einen Meter über dem Wasser fortbewegt. Diese enge Schlucht führt nach ca. 15 Metern zum Kermit Pool, ebenfalls ein sehenswerter Anblick. Auch hier waten wir noch etwas durch das Wasser, bis wir zum Ende der erlaubten Strecke gelangen. Wir kehren wieder um, ruhen uns im Amphitheater aus, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Wir fahren die kurze Strecke zum Eco Retreat Campingplatz, wo wir gerade noch den Sonnenuntergang erleben. Nach dem Abendessen schauen wir uns den klaren Sternenhimmel an, gehen dann aber früh schlafen.

Tag 2 im Karijini Park: Wir fahren zunächst zum Joffre Wasserfall, welcher aber gerade nur wenig Wasser führt. Danach schauen wir uns die Knox Gorge an und die Kalamina Gorge, wo wir aber nur eine kurze Wanderung unternehmen. Danach machen wir uns auf den Weg Richtung Dales Gorge. Wir schauen uns noch kurz das Visitors Centre hier an, bevor wir uns auf dem Dales Camping Platz einrichten. Nach einem kleinen Mittagessen steigen wir in die Dales Gorge, schauen uns die Fortescue Falls an, wo sich das Wasser treppenförmig ausbreitet und nehmen anschliessend ein Bad im frischen Wasser des Fern Pools. Eine einfache, einstündige Wanderung am Boden der Schlucht bringt uns noch zum Circular Pool, eine weitere Attraktion am Ende der Schlucht. Anschliessend steigen wir wieder auf und gehen zum Camping Platz zurück.
Dort schauen wir uns noch einmal die Bilder an. Obwohl die Dales Gorge ebenfalls sehr schön war, sind die abenteuerlichen Abstiege und Ausblicke in der Hancock und der Weano Gorge sicher die Highlights des Parkes. Ziemlich erschöpft gehen wir bald schlafen.

Am nächsten Tag fahren wir 500 Kilometer bis nach Port Hedland, zurück in die Zivilisation. Wir lassen uns im Cooke Point Big4 Holiday Park nieder und schauen uns etwas die Stadt an, welche jedoch grösstenteils aus industriellen Betrieben besteht und für Touristen wenig zu bieten hat. Wir versuchen noch etwas, den ziemlich staubigen und dreckigen Camper zu reinigen, was uns jedoch nur teilweise gelingt. Wir finden in South Hedland einen McDonalds, von wo aus wir mal wieder Internetanschluss bekommen. Für das Abendessen fahren spät am Abend wir wieder zum Camping Platz.