Am Montag fahren wir früh morgens los und gelangen bald zum Kakadu Nationalpark. Wir informieren uns beim Besucherzentrum und erfahren, dass der ganze Teil um die Jim Jim Fälle leider gesperrt ist, da sich dort ein gefährliches Salzwasserkrokodil tummelt. So fahren wir gleich die Strecke bis nach Cooinda, wo wir uns im Gagudju Lodge einrichten. Wir haben einige Probleme, da der erste angebotene Campingstelle für unseren Camper zu klein ist und die nächste vorgeschlagene Stelle hat keinen Stromanschluss, erst im dritten Anlauf bekommen wir ein gemütliches Plätzchen zugewiesen. Wir schauen uns das Warradjan Cultural Centre über die Kultur der Aborigines an, welche hier im Park noch gut erhalten und gelebt wird. Zum Sonnenuntergang nehmen wir auf einer Bootsfahrt auf dem Yellow River teil, wo wir neben einigen Krokodilen auch viele andere Tiere und auch Wasserlilien zu sehen bekommen.

Am zweiten Tag schauen wir uns die Zeichnungen der Aborigines an den Felswänden ihrer Unterschlupfe in Nourlangie an. Wir hören bei einem sogenannten „Ranger Talk“ den Erläuterungen der Parkwächterin Tanja zu, welche viel über die Kultur der Urbevölkerung zu erzählen weiss. Gegen den Mittag sehen wir uns das Bowali Visitors Center an und fahren anschliessend nach Jabiru, einem grösseren Minendorf innerhalb des Nationalparks. Am Nachmittag fahren wir nach Ubirr, wo wir uns auf dem Merl Campground einrichten, bevor wir abermals die Höhlenmalereien der Aborigines bestaunen. Vor allem die Zeichnung ganz oben an der unerreichbaren, überhängenden Wand faszinieren uns – diese sind nach dem Glauben der Aborigines von den Geister ihrer Urahnen, den Misti, gezeichnet worden. Wiederum hören wir den Ranger Talks über Themen wie „Kinship“, „Rock Art“ und „Wetlands“ zu und geniessen dann einen wunderschönen Sonnenuntergang über den Wetlands an.

Zurück beim Merl Campground könnten wir eigentlich eine idyllische, sternklare Nacht erleben – wenn doch nur die Moskitos nicht wären… Diese Insekten sind überaus lästig und nicht loszuwerden. Wir kochen und essen deshalb in unserem Camper drinnen bei sehr warmen Temperaturen. Zum Glück haben unsere Fenster Insektengitter und da wir alle Moskitos innerhalb des Campers erledigt haben, bleiben wir einigermassen unbehelligt.

Am nächsten Morgen fahren wir vor dem Morgenessen los – schnell weg von den Moskitos, wir holen das Morgenessen an einem Picknick-Platz am Fluss nach. Wir fahren auf dem Kakadu Highway Richtung Westen und verlassen bald den Kakadu Nationalpark. Eigentlich sind wir jetzt nur noch 40 Kilometer von Darwin entfernt, wir fahren aber erst in die andere Richtung, um den Litchfield Nationalpark zu besuchen. Die Ortschaft Batchelor bildet den Ausgangspunkt für einen Ausflug in den Park. Wir informieren uns kurz, fahren dann aber gleich weiter und bestaunen als erstes die riesigen Termitenhügel, sowohl die wärmebedingt nach Süden ausgerichteten („magnetic“), wie auch die turmartigen („cathedral“).

Weiter schauen wir uns die Florence Falls an, wo bereits viele Besucher am Baden sind. Weiter sehen wir die Tolmer Falls, wo das Wasser spektakulär weit herunterfällt. Danach besuchen wir die Hauptattraktion, die Wangi Wasserfälle. Hier befinden sich zwei Wasserfälle nebeneinander und bilden an ihrem Fuss einen grossen Pool, wo sich aktuell leider gerade einige gefährliche Salzwasserkrokodile tummeln, weshalb das Baden verboten ist. Nach einem kurzen Rundgang machen wir uns deshalb auf den Weiterweg. Wir wollen eigentlich noch weiter zu den Minen fahren, leider jedoch brennen die Ranger gerade das Gras am Rand der Strasse ab, weshalb wir wieder umkehren. Wir fahren zurück zu den Florence Falls und nehmen uns bei den Boley Rockholes unser verdientes Bad. Später am Nachmittag fahren wir wieder nach Batchelor, wo wir im Big4 Caravan Village unterkommen. Hier wird neben einem Gratis-Drink an der Bar auch noch eine Vogelfütterung gezeigt – leider zeigen sich die Vögel uninteressiert am Futter.

Am Donnerstag machen wir uns früh am Morgen auf den Weg nach Darwin. Auf den letzten Kilometern vor der Stadt erwischen wir dann noch einen Stein in die Windschutzscheibe, woraus ein grosser Sprung resultiert. Ausgerechnet auf den letzten Kilometern… Wir beziehen ein Hostel in der Stadt und bereiten das Fahrzeug für die Abgabe vor, das Gas können wir in der nahen RAAF Militär-Basis auffüllen, nachdem wir einen Besucherpass erhalten haben. Bei der Abnahme des Campers zeigt man sich unkompliziert und verrechnet uns einen geringen Preis für den „Stone Chip“ in der Windschutzscheibe – wir haben schon gedacht, dass uns das ein Vermögen kostet. Wir verabschieden uns vom Camper, welcher für 40 Tage unser Schlafzimmer, Küche und Auto war und schnappen uns den Bus in die Stadt. Jetzt sind wir bereit, Darwin zu erkunden.