Die Fahrt führt uns zuerst nach Geelong und dann nach Torquay, wo die Great Ocean Road beginnt. Hier rüsten wir uns noch für die längere Fahrt aus. Wir essen auf Point Addis ein Sandwich und fahren dann zum Golfplatz in Anglesea, wo einige Hundert Kängurus leben. Den Golfplatz dürfen wir zwar nicht betreten, aber auf das Trainingsgelände bekommen wir Zutritt und sehen dann auch gleich die ersten Tiere. Ein Känguru hüpft direkt auf uns zu und neben uns vorbei, bevor es in einem Wäldchen verschwindet. Die Art der Fortbewegung dieser Tiere ist wirklich einzigartig! Wir fahren weiter zum Split Point Leuchtturm und dann nach Lorne und zum Erskine Wasserfall. Diese ist allerdings wegen dem wenigen Wasser ziemlich unspektakulär.

Beim Kennett River bekommen wir dann unseren ersten Koala zu sehen! Auf einer Kiesstrasse sehen wir bereits von Fern, wie die Menschenansammlung in den Baum hinauf starrt. Wir gesellen uns hinzu und beobachten, wie in 4 Metern über dem Boden ein Koala in einer Astgabel sitzt und… schläft… Er lässt sich in keinster Weise von den vielen Personen beeindrucken. Diese Tiere sind so knuffig und putzig, sie können beinahe mit den Pinguinen konkurrieren – obwohl… sie bewegen sich etwas wenig! Ein Koala schläft ca. 20 Stunden am Tag, was sich mit ihrer Ernährung von Eukalyptus-Blättern erklären lässt. Wir sehen später noch zwei weitere, verschlafene Koalas in Bäumen hängen - einer davon beinahe auf Gesichtshöhe. Einige Kilometer weiter sehen wir beim Patton Lookout dann auch noch ein Echidna, ein Stacheltier, welches mit dem Schnabeltier verwandt ist und aussieht wie ein grösserer Igel. Unglaublich, wie viele seltsame Tiere man in Australien zu Gesicht bekommt!
Wir übernachten im Surfside Backpackers in Appollo Bay, einer gemütlichen Absteige in der Nähe des übersichtlichen Dorfkernes. Zu essen gibt es endlich mal wieder Pizza!
Unser 2. Tag an der Great Ocean Road beginnt mit einer kurzen Wanderung durch den Regenwald bei Mait‘s Rest. Auf der anschliessenden Fahrt nach Cape Otway sehen wir immer wieder Menschen am Strassenrand stehen und in die Bäume starren: Aha, Koalas! Wir halten auch an einigen Stellen an und beobachten jeweils bis zu 5 Tieren, welche in den Bäumen hängen. Nach einigen Stopps kommen wir dann beim Otway Leuchtturm an, wo sich unter anderem auch ein kleines Museum befindet. In dieser Gegend gab es in der Vergangenheit sehr viele Schiffsunfälle, einige traurige Geschichten sind hier festgehalten. Einige Kilometer weiter besuchen wir den Otway Fly Tree Top Walk und laufen auf Metallgerüsten in 20 Metern Höhe durch den Wald. Der höchste Punkt bildet ein Turm mit 47 Metern Höhe, eine Herausforderung für meine Höhenangst.
Danach machen wir uns auf die Fahrt zum Höhepunkt der Great Ocean Road Tour: Die 12 Apostel. Diese Sandsteinformationen im Meer sind wirklich eindrücklich. Einst waren diese Türme Teil der Küste, bis das Meerwasser das weichere Gestein rundherum erodiert und sie so vom Festland getrennt hat. Einige dieser Türme sind schon in sich zusammen gestürzt. Wir beschliessen, nachdem wir das Hostel bezogen haben, noch einmal zum Sonnenuntergang zur Besucherplattform zurückzukehren und diesen besonderen Anblick in anderer Atmosphäre zu erleben. Wir bleiben dann schliesslich bis weit nach Sonnenuntergang, bevor wir in unser Hostel in Port Campbell zurückkehren.
Am nächsten Morgen besichtigen wir noch weitere, spezielle Gesteinsformationen im Meer, wie der London Bridge oder dem Bogen „Arch“. Bald erreichen wir Warrnambool und das Ende der Great Ocean Road. Die Weiterfahrt nach Adelaide führt der Küste entlang, bietet aber nicht mehr die schönen Ausblicke und Aktivitäten wie vorher. Wir überqueren den Murray River auf einer Fähre und kommen am späteren Nachmittag in Adelaide an. Hier können wir uns an die Zeitzone anpassen und die Uhr um eine halbe Stunde (!) zurück stellen. Telefonisch fragen wir verschiedene Hostels an, doch leider ist kein Zimmer mehr frei. In der Stadt zeigt sich dasselbe Bild und jedes Hostel oder Hotel, welches wir anfragen, ist bereits voll ausgebucht. Wie sich herausstellt ist AC/DC in Town und Fans aus der ganzen Region quartieren sich in Adelaide ein. Schon wieder AC/DC? Waren die nicht auch schon gleichzeitig in Auckland und Melbourne? Naja, zudem findet auch noch das Fringe Festival statt, welches ebenfalls Scharen an interessierten Besuchern anzieht. Glücklicherweise finden wir dann doch noch ein günstiges Motel, welches das letzte Zimmer an uns vermietet – ein Familienzimmer mit 5 Betten, wir können uns also breit machen…
30 Minuten später sind wir wieder unterwegs Richtung Innenstadt. Das Fringe Festival präsentiert etliche Darsteller und Artisten, welche ihre Künste vorführen. Diese kostenpflichtigen Darbietungen werden auf einem Rummelplatz (dem „Garden of Unearthly Delights“) durchgeführt und durch Marktstände und verschienenen Achterbahnen begleitet. Hier gesellen wir uns dazu und geniessen die „Chilbi-“Atmosphäre. Erst spät in der Nacht machen wir uns auf den Rückweg.
Am nächsten Tag erkunden wir die Innenstadt. Wir starten beim Cental Market und laufen quer durch die Rundle Mall, bis wir wieder zum Festival Gelände gelangen. Nach einem Besuch des South Astralian Museums mit seinen Ausstellungen zu den Aborigines und den polynesischen Völkern fahren wir hinaus zum Strand im Stadtteil Glenelg. Hier können wir mal wieder einen Sonnenuntergang im Meer bestaunen. Abendessen gibt bei einem der vielen italienischen Restaurants im Kern von Glenelg.
Am Sonntag müssen wir Adelaide bereits wieder verlassen. Wir fahren in das nahe Hahndorf, welches einst von deutschen Auswanderern gegründet wurde und mittlerweile eine ziemliche Touristenattraktion darstellt. Trotzdem kann es einen Teil des Charmes eines klischeehaften deutschen Dorfes aufrecht erhalten - wir essen trotzdem keine Wurst mit Sauerkraut. Stattdessen erklärt uns ein freundlicher Galleriebesitzer so einiges über die Malereien der Aborigines.
Anschliessend fahren wir auf dem Highway durch das Inland bis nach Ballerat, einer alten Goldgräberstadt. Im Souvereign Hill Hostel treffen wir die zwei Schweizer Michelle und Sven, welche ebenfalls in Australien auf Tour sind, und verbringen einen gemütlichen und lustigen Abend mit ihnen.
Am nächsten Morgen fahren wir früh nach Melbourne, wo wir unser Auto abgeben müssen. Wir beziehen wieder unser Victoria Hall Hostel und machen uns auf den Weg in die Innenstadt. Hier treffen wir mein Gotti Tizi zusammen mit meiner Cousine Morena! Die zwei sind gerade in den Ferien in Sydney und haben sich kurzfristig dazu entschlossen, nach Melbourne zu fliegen. Das Treffen ist nur ein kleiner Vorgeschmack, wir werden die nächsten paar Tage zusammen in Sydney verbringen. Wie schön, nach so langer Zeit mal wieder bekannte Gesichter zu treffen! Am Nachmittag geht ihr Flugzeug nach Sydney, Eliane und ich werden morgen nachreisen.
   
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