Morgens um 07:00 Uhr kommen wir in Cusco an. Wir haben den Tagesanbruch vom Bus aus miterlebt und sind beeindruckt vom Sonnenaufgang über den Hügeln, welche die Stadt umgeben. Wir haben ja noch kein Hotel gebucht, aber das ist kein Problem, da wir gleich beim Aussteigen von einer freundlichen Frau begrüsst werden, welche uns das Hotel Calicanto anpreist. Wir gehen mit ihr ins Zentrum der Stadt und schauen uns die Zimmer an, welche einen guten Eindruck machen. Also buchen wir hier die nächsten 3 Nächte - leider wird sich das Wasser in der Dusche nur als mässig warm erweisen und das Hotel ist eigentlich ständig sehr kalt...
Der Bruder der freundlichen Frau will uns gleich noch eine Machu Picchu Tour andrehen. Wir entscheiden aber, uns zuerst in der Stadt zu informieren - was uns dann doch einiges an Geld eingespart hat...
Am nächsten Tag besichtigen wir also das Heilige Tal der Inkas, so genannt wegen des fruchtbaren Bodens, welches von hohen Schneebergen umgeben ist. Besondere Sehenswürdigkeiten sind der riesige Sonntags-Markt und die Ruinen von Pisac, Mittagessen in Urubamba und die zerfallene Inka-Festung Ollantaytambo sowie Chinchero. Auf der Tour lernen wir noch 2 Kanadier kennen, welche ebenfalls auf Weltreise sind - in 50 Tagen! Gut, er arbeitet bei einer kanadischen Fluggesellschaft, weshalb sie sehr viele und lange Strecken mit dem Flugzeug zurücklegen können - eine interessante Alternative.
Am Montag entscheiden wir uns zusätzlich für eine City Tour (, damit wir das boleto turistico auch ausnutzen). Wir besichtigen das Quoricancha, zu Inka-Zeit mit Gold überzogener Tempel (heute die Kirche Santo Domingo, das Gold ist im Vatikan...), die Festung Sacsayhuaman (Eselsbrücke: "sexy woman"), Q'enko, Tambomachay und Puka Pukara (alles Stätten der Inka). Am Nachmittag suchen wir uns ein anderes, wärmeres Hotel, wo wir nach der Rückkehr vom Machu Picchu einkehren wollen.
Am Dienstag geht es früh morgens los mit dem Zug nach Aguas Calientes. Die Fahrt durch das Valle Sagrada ist sehr eindrücklich. Der Zug fährt einmal rückwärts, um im Zick-Zack den Hang hinab zu gelangen - sehr speziell... In Aguas Calientes gehen die meisten Touristen gleich auf den Bus zum Machu Picchu. Wir beziehen erst einmal unser Hotel "El Parque Lodge", und geniessen den warmen Nachmittag im Dorf (da "nur" auf 2400 m. ü. M.) bzw. in den heissen Bädern. Am Abend bekommen wir Instruktionen von unserem Guide bezüglich Besuch auf dem MP. Insbesondere falls wir den Huayna Picchu besteigen wollen, müssen wir sehr früh aufstehen, da nur 200 Personen um 07:00 Uhr und weitere 200 Personen um 10:00 Uhr zugelassen werden - Reservation muss beim Eintritt vorgenommen werden.
Also: Mittwoch um 04:00 Uhr aufstehen - es regnet in Strömen. Mist. Gerade als wir uns und unsere Rucksäcke wasserdicht verpackt haben, hört der Regen auf. Um 04:45 Uhr stehen wir in der Schlange - es sind bereits ca. 200 Personen vor uns da (grösstenteils durchnässt :-)). Wir sind im 5. Bus zum MP. Oben müssen wir erst einmal wieder anstehen, da kommen aber auch schon die Verantwortlichen für die Huayna Picchu Reservation entgegen. Eliane und ich sind Nummer 346 und 347 auf der 10 Uhr Tour! Nach dem Einlass in den Machu Picchu können wir um 06:40 Uhr den Sonnenaufgang betrachten - aufgrund des Nebels jedoch etwas unspektakulär.
Um 08:00 beginnt unsere Tour - also in peruanischer Zeitrechnung um 08:15 Uhr. Zuerst wechseln wir zweimal unsere Gruppe, da wir einen englisch-sprechenden Guide gebucht haben. Die Tour selber ist dann auch sehr eindrücklich. Später am Morgen verziehen sich die Wolken und das Panorama vom MP eröffnet sich uns. So sehen wir die umgebenden Berge, welche von Wolken gekrönt sind, während der MP scheinbar als Zentrum von der Sonne bestrahlt wird. Mit zwei Engländer (Ketan und Rhina), welche wir auf der Tour kennengelernt haben, machen wir uns anschliessend um 11 Uhr an die Besteigung des Huayna Picchu. Diese entpuppt sich als richtige Kletterei, bei welcher man auf allen Vieren die sehr schmalen Treppen erklimmen oder durch ein Tunnel kriechen muss. Auf dem Weg treffen wir noch einen Schweizer, Christian. Oben angekommen können wir den hervorragenden Ausblick auf den Machu Picchu, die umliegenden Berge und die Regenwald-Täler geniessen - die Kraxelei hat sich also doch noch gelohnt. Gut, runter müssen wir dann auch wieder... Um ca. 14:00 Uhr sind wir wieder unten und nach einer kleinen Besichtigung von MP auf eigene Faust müssen wir mit dem Bus zurück, da unser Zug am späten Nachmittag fährt.
In Aguas Calientes treffen wir am Bahnhof den Schweizer Christian mit seiner Begleitung Christine wieder. Zufälligerweise sitzen wir im Zug im gleichen Abteil - eine rein schweizerische Angelegenheit also :-) Diesmal fahren wir nur bis nach Ollanta und dann mit dem Taxi zurück nach Cusco, wo wir unser neues Hotel beziehen können, das Santa Catalina. Hier können wir uns bei einer heissen Dusche von den Strapazen erholen.
Donnerstag ist unser "freier Tag", wenn man so etwas in einem Jahr Ferien/Weltreise überhaupt so nennen darf. Wir machen unsere Wäsche, schauen nochmal etwas die Stadt an und organisieren unsere Weiterfahrt nach Puno für den nächsten Tag. Wir entscheiden uns für eine geführte Tagestour nach Puno, da die Strecke einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Am Abend essen wir beim Italiener, welchen wir schon kennen (etwas Routine tut manchmal gut :-) und packen unsere Rucksäcke, damit wir am nächsten Tag früh los können.