Am Sonntag führt uns der Weg über den Haast Pass an die Westküste. Wir besuchen die Thundercreek Wasserfälle, bevor wir Richtung Süden und Jackson Bay abbiegen, wo wir zwar schönes Wetter und einige untouristische Steinstrände antreffen, leider jedoch keine Pinguine (was wir eigentlich gehofft hatten).

Anschliessend fahren wir vorbei am Fox Gletscher zum Franz Josef Village und Gletscher. Hier quartieren wir uns im Rainforest Retreat ein, ein Holiday Park mitten im Wald. Am nächsten Morgen müssen wir früh raus: Wir machen eine geführte Tageswanderung auf den Gletscher. Anfangs fühlen wir uns wie Herdentiere, da die ca. 60 Wanderer, welche das gute Wetter ausnutzen wollen, alle ausgerüstet werden müssen. Bald aber bringt uns der Bus zum Gletscher, wo wir in 6 Gruppen aufgeteilt werden – ab hier beginnt das Vergnügen. Wir montieren uns Steigeisen und klettern Eishänge hinauf und quetschen uns durch Gletscherspalten hindurch. Mittagessen gibt es auf einem kleinen Eisplateau. Je weiter wir nach oben gelangen, desto dichter und himmelblauer wird das Eis. Wir machen einen Abstieg durch eine Eishöhle, bevor wir dann auch schon umkehren müssen. Nach 9 Stunden Wanderung sind wir wieder zurück auf unserem Holiday Park, wo wir uns endlich zurücklehnen und den Sonnenuntergang geniessen können – nach einer wohlverdienten Dusche selbstverständlich...

Mit noch etwas müden Knochen geht es am Dienstag früh los, für heute haben wir uns viel vorgenommen. Wir fahren zum Lake Matheson und machen einen Spaziergang um den See, welcher bei diesem sonnigen Wetter schöne Aussichten auf den Mount Cook bietet. Anschliessend treten wir eine lange Fahrt zum Abel Tasman Nationalpark an. Unterwegs besuchen wir noch die längste Hängebrücke von Neuseeland, welche über die Buller Schlucht führt. Ziemlich eindrücklich, wenn man so an zwei Drahtseilen über dem Abgrund hängt.
Abends erreichen wir dann Marahau, unserem Ausgangspunkt in den Nationalpark. Wir buchen gleich ein Wassertaxi für den nächsten Morgen, welches uns in den Park hineinbringen wird, von wo wir dann zurücklaufen wollen. Die Distanz kann man sich aussuchen, da wir aber gerne noch die Seelöwenkolonie auf der Tonga Island besichtigen wollen, fahren wir bis nach Tonga Bay. Das bedeutet, dass von dort aus etwa 9 Stunden Marsch nach Marahau bevorsteht. Naja, wir haben ja den ganzen Tag Zeit. Wir richten uns auf der Marahau Camp Site ein, wo wir uns in der gemütlichen Abendstimmung ausruhen und auf morgen vorbereiten können.

Der nächste Tag startet also mit einer interessanten Fahrt mit dem Wassertaxi. Wir bekommen wichtige Informationen über die Strände und den Weg zurück, bevor wir dann an der Tonga Bay ausgesetzt werden. Knappe 2 Stunden Marsch durch Wald der Küste entlang bringen uns zur Bark Bay. Aufgrund der einsetzenden Ebbe können wir hier die kurze Route am Strand entlang wählen. Trotzdem müssen wir die Schuhe ausziehen und knietief durchs Wasser waten. Hier treffen wir Oliver, einen Deutschen, mit welchem wir einen Teil des Weges gemeinsam gehen. Der folgende Abschnitt bis nach Torrent Bay und Anchorage ist wirklich schön und führt an einigen einsamen Stränden mit kristallklarem Wasser vorbei. Wir laufen aber noch ein Stück weiter bis nach Akersten Bay, bevor wir uns diese Abkühlung gönnen. Von hier aus wandern wir nur noch knappe 2 Stunden zurück nach Marahau. Beim Verlassen des Parkes steht die Sonne bereits tief am Horizont.