Am Sonntag checken wir aus dem Hostel in Wellington aus und holen unser Mietauto ab. Mit der neu gewonnenen Flexibilität machen wir uns auf in Richtung Norden der Ostküste entlang. Nach einem Stop in Wanganui fahren wir weiter Richtung New Plymouth, wobei wir noch beim Cape Egmont Leuchtturm einen Halt einlegen. Der Leuchtturm liegt ziemlich abseits von den Touristenströmen und ist nur mühsam zugänglich. Trotzdem gefällt uns die nachmittägliche Stimmung am Meer mit dem kegelförmigen Mount Taranaki im Hintergrund. Einige Kilometer weiter gelangen wir nach New Plymouth, wo wir im Ariki Backpacker unterkommen.
Auch New Plymouth scheint keine Top-Touristendestination zu sein. Nur mühsam finden wir ein Restaurant für das Abendessen. Am Abend aber können wir auf der schönen Promenade der Küste entlang schlendern, das ist Reise nach New Plymouth allemal wert.
Am nächsten Morgen informieren wir uns im architektonisch interessant aufgebauten Visitors Centre über eine Wanderung auf dem Mount Taranaki. Wenige Minuten später sind wir auf der Fahrt zum nördlichen Besucherzentrum des Berges, wobei wir noch einen kleinen Spaziergang beim Lake Mangamahoe unternehmen. Leider zeigt sich der Taranaki etwas von Wolken verdeckt – der Vulkan ist die einzige Erhebung in der Umgebung so nahe am Meer und erhält mit 7 Metern Niederschlag pro Jahr ziemlich viel Regen. Ein Sprichwort lautet „Wenn du die Spitze des Taranaki sehen kannst, dann wird es bald regnen. Wenn du die Spitze nicht siehst, dann regnet es bereits.“ So entscheiden wir uns für einen kurzen 4 stündigen Loop, anstatt ganz auf die Spitze zu kraxeln. Die Wanderung ist interessant, da sie an vulkanischen Formationen vorbei führt. Auf dem Rückweg lichten sich dann auch die Wolken und wir sehen doch mal noch die Spitze des Taranaki.
Wir fahren noch etwa 3 Stunden nach Waitomo, wo wir die berühmten Glühwürmchenhöhlen besichtigen wollen. Hier vermissen wir zum ersten Mal so richtig unser Spaceship, als auch beim dritten Hostel noch immer kein Zimmer frei ist! Eine sehr gute Alternative ist das Waitomo Hotel, wo wir zuerst wegen den vermuteten, hohen Preisen gar nicht nachfragen wollten, wo uns aber ein gutes Angebot gemacht wird. Da heisst es zuschlagen! Wir suchen uns danach noch ein Restaurant und sind überrascht, dass um 20:30 Uhr die meisten bereits geschlossen sind. In einer Pizzeria erhalten wir gerade mal noch eine Take-away Pizza, bevor auch diese dicht macht. Wir sehnen uns etwas nach Südamerika zurück, wo die Restaurants erst um diese Zeit so richtig in Gang kommen.
Am nächsten Morgen reservieren wir früh unsere Glühwürmchentour. Wir informieren uns noch etwas im Museum, bevor wir um 09:30 Uhr diese Tour antreten. Zuerst werden wir etwa 30 Minuten durch die Höhle geführt – interessante Steinformationen, interessante Akkustik, aber wir wollen Glühwürmchen sehen. Danach steigen wir in ein Boot und werden 10 Minuten lang durch die Glühwürmchenhöhlen geführt. Das ist wirklich der Hammer! Wir fühlen uns wie unter einem Sternenhimmel, aber in drei Dimensionen. Durch unsere Bewegung verändert sich die Distanz der Lichter zu einander und die Struktur der Höhle wird abgebildet. Leider sind wir viel zu früh wieder aus der Höhle draussen…