Am nächsten Morgen geht gemütlich in Richtung Taupo. Wir spüren immer noch die 10 Stunden Wanderung von gestern in den Knochen und nehmen uns für heute nicht allzu viel vor. Bei Taupo besuchen wir die Huka Falls, die Craters oft the moon und die Aratiatia Rapids. Anschliessend fahren wir aber weiter nach Rotorua, wo wir uns ein Doppelzimmer im Crash Palace Backpacker nehmen. Im Einkaufsladen nebenan rüsten wir uns für die nächsten Tage aus und bereiten unser Abendessen in der gut eingerichteten Küche zu.
Am Freitag fahren wir früh nach Wai-O-tapu, den selbst ernannten „thermalen Wunderland“. Wir wollen auf keinen Fall den Ausbruch des Geysirs „Lady Knox“ verpassen, welcher pünktlich um 10:15 Uhr stattfindet. Der Geysir selber ist einige Autominuten vom Hauptgebäude entfernt. Wir schauen mit etwa hundert anderen Neugierigen zu, wie ein Wärter einige Stück einer seifenartigen Materie in das Loch des Geysirs wirft. Er erklärt, dass die Substanz die Oberflächenspannung des Wassers heruntersetzt und die zwei unterirdischen Kammern zusammenfliessen, was unweigerlich zum Ausbruch führen wird. Keine halbe Minute später ist es dann soweit…
Zurück in Wai-O-tapu nehmen wir die kurzen Wanderungen in der thermal aktiven Gegend in Angriff. Alle paar Meter kann man wieder eine Absonderlichkeit der Region bewundern, Wasser und Steine in allen Farben. Unter anderem ist ein „Champagnerpool“ zu sehen: Eine orange Randzone gefüllt mit blubberndem grünlichen Wasser. Wir spazieren knappe 2 Stunden durch den Park, bevor wir wieder zurück nach Rotorua fahren. Hier besuchen wir den zentralen Kuirau Park, welcher gratis zugänglich ist und wo auch die eine oder andere interessante blubbernde und dampfende Quelle zu sehen ist. Wir spazieren bis an die Küste und besichtigen die St. Faiths Kirche und das Ohinemutu Marae (Stammeshaus eines Maori Stammes).
Für den Abend haben wir uns für ein kulturelles Erlebnis entschieden: Ein Hangi (Abendessen) mit Konzert des Maori Stammes von Mitai. Rotorua hat eine hohe Bevölkerungsdichte an Maori im Vergleich zu anderen Gebieten, hier werden deshalb viele solche Darbietungen angeboten. Die Mitai bereiten das Abendessen traditionell in der natürlich erhitzten Erde zu, darum haben wir uns dafür entschieden. Der erste Eindruck ist etwas enttäuschen, das Essen findet mit etwa 200 Gästen in einem Zelt statt, welches auch zum Oktoberfest in München gepasst hätte. Wir sehen dann aber, wie das Essen im Boden zubereitet wird und werden zur Maori Show geführt. Die Krieger paddeln in einem Kriegskanu den Fluss hinauf, begleitet von Hornklängen und Gesängen aus dem Wald. Auf der Bühne werden viele Informationen aus der Kultur der Maori vermittelt, von den Tätowierungen bis zur Kriegskunst, bevor einige Gesänge zum Besten gegeben werden. Das anschliessende Buffet schmeckt ziemlich gut, leider werden wir etwas gar schnell zur Glühwürmchentour aufgefordert – ich habe das Dessert verpasst. In der Dunkelheit marschieren wir noch einmal in den Wald und fühlen die völlig veränderte Atmosphäre. Der kristallklare Fluss und die Maori Schnitzereien, zusammen mit den einzelnen Glühwürmchen sind schon speziell anzuschauen. Dann ist der Abend auch schon zu Ende und wir werden zum Hostel zurück gebracht.