Die Busfahrt von Copacabana nach La Paz ist schon ziemlich eindrücklich. Zuerst fahren wir am Titikakasee entlang, wobei der Bus einmal auf eine Fähre verladen wird - wir müssen auf ein Boot umsteigen - später führt die Fahrt über den Altiplano, das Hochland in den Anden. Wenn man dann nach El Alto gelangt und sich plötzlich unterhalb der Ebene in einem Canyon die Stadt La Paz erstreckt, dann ist das schon ein berauschender Anblick.

Wir kommen am Busterminal an und nehmen uns ein Taxi in die Innenstadt. Hier haben wir uns das Hotel Estrella Andina ausgesucht - etwas teurer, aber da wir von hier aus einige Ausflüge starten, wollen wir eine zuverlässige Unterkunft. Am Nachmittag schauen wir uns das Zentrum der Stadt an und staunen über die Grösse der Stadt und über die weiten Wege. Unterwegs buchen wir einen Ausflug in den Madidi Nationalpark und in die Pampas.

Am nächsten Tag haben wir einen Guide, welcher uns das Valle de la Luna zeigt, eine von Erosion gezeichnete Landschaft mit tiefen Gräben und hohen Spitzen. Anschliessend führt die Tour noch durch die Stadt La Paz. 

Am Mittwoch werden wir um 04:45 Uhr von einem Taxi abgeholt, welches uns zum Flughafen bringt. Von hier aus fliegen wir mit einer kleinen Propellermaschine (19 Plätze) nach Rurrenabaque, dem Ausgangspunkt für Ausflüge in den Urwald oder die Pampas. Das Flugzeug landet auf der Holperpiste in Rurre und schon bald schlägt uns die schwüle Hitze des Amazonasbeckens entgegen.

Ursprünglich haben wir die Pampas-Tour zuerst gebucht, aber auf Anraten der Tour-Organisation ziehen wir doch den Besuch im Madidi Urwald vor. Unser Reiseführer für die nächsten zwei Tage ist José. Zuerst geht es mit dem Boot auf dem Rio Beni und dem Rio Tuichi in den Park zum Camp. Dort können wir uns erst mal einrichten, bevor wir eine kurze Wanderung durch den Wald machen. Hier sehen wir ausser Vögel und Insekten zwar wenige Tiere (die verstecken sich zu gut...), dafür erweist sich José als Experte in Bäumen und Naturmedizin. Am Abend nach Einbruch der Dunkelheit machen wir nochmals eine 2 stündige Wanderung, da viele Tiere erst in der Nacht aktiv sind. Hier entdecken wir dann auch Spuren von Tapiren und von einem Jaguar (also ich bin froh, dass wir den nicht in der Nacht angetroffen haben...).

Am nächsten Tag schnitzen wir aus Nüssen noch ein Andenken an den Urwald. Während der Arbeit bemerkt José noch eine Wildschweinherde im Wald in der Nähe. Wir versuchen also, uns vorsichtig zu nähern, was uns zuerst auch ganz gut gelingt. Dann aber durch das Knacken eines Zweiges (ok, ich wars) verschwindet die ganze Herde wieder im Wald. Nach einer weiteren Wanderung und einer Lektion in Naturheilkunde müssen wir auch schon wieder packen und abreisen. Da unser Bootskapitän krank ist, müssen wir mit dem Boot einer anderen Organisation zurückfahren. Da dieses leider schon voll besetzt ist, wird das eine ziemlich ungemütliche Fahrt. In Rurrenabaque nehmen wir uns ein Hotel für die Nacht.

Unsere Pampas-Tour vom Freitag startet mit einer 3 stündigen Fahrt auf einer Schotterpiste nach Santa Rosa. Anschliessend fahren wir mit dem Boot auf dem Rio Yucuma. Wir sind nur zu zweit mit unserem Guide Juan unterwegs, aber an allen Stellen treffen wir immer wieder die Gruppen von anderen Tour-Organisatoren (das Programm ist bei allen genau das gleiche...).

Im Gegensatz zum Urwald wimmelt es hier nur so vor Tieren! Kaimane und Alligatoren, Capybaras (Wasserschweine), Schildkröten und Delfine sind im Fluss oder am Ufer zu beobachten. Verschiedene Vogelarten wie Kormorane oder Reiher versuchen, Fische zu fangen. Dazu sehen wir seltener verschiedene Arten von Affen wie Brüllaffen und Kapuzineraffen und sogar noch eine Anakonda am Ufer. Am Abend sehen wir den Sonnenuntergang über der Pampas von einem Aussichtspunkt aus an und fahren in der Nacht zurück, wobei die Augen der Alligatoren im Licht unserer Lampen gefährlich rot schimmern.

Am nächsten Tag machen wir eine 4 stündige Wanderung durch die Pampas, auf der Suche nach einer Anakonda. Ausgerüstet mit Gummistiefeln führt uns der Weg durch schulterhohes Gras und Gebüsch und durch einen knietiefen Sumpf, wo sich gemäss unserem Guide Juan die Anakondas verstecken. Wir haben ziemlich bald genug von der Wanderung: Erstens haben wir ja bereits eine Anakonda gesehen und zweitens sind die Stiefel alles andere als dicht. Nach 4 Stunden in brütender Hitze sind wir froh, als wir wieder zurück beim Camp sind. Am Nachmittag gehen wir im Fluss an einer Stelle schwimmen, an welcher sich einige Delfine tummeln - in Sichtweite der Alligatoren ist das doch noch speziell.

Am Sonntag stehen wir dann früh auf, um den Sonnenaufgang anzuschauen - wieder treffen mindestens 4 Gruppen am genau gleichen Platz zusammen. Nach dem Frühstück versuchen wir uns im Fischen - insbesondere Piranhas - mit mässigem Erfolg. Juan hat einige gefangen (und natürlich wieder ins Wasser gelassen), wir haben unsererseits eher die Fische gefüttert... Nach dem Mittagessen geht es dann auch schon wieder zurück nach Santa Rosa und Rurrenabaque, und um 18:00 Uhr auf den Flieger nach La Paz. Hier erwarten uns wieder kühlere Temperaturen aber wir freuen uns auf das Mosquito-freie Klima.

   
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