In San Pedro erwartet uns erst mal ein Schock: Die Preise sind 2-3 mal so hoch, wie wir uns das von Bolivien gewohnt sind. Deshalb tun wir uns anfangs etwas schwer, ein Hostel zu finden, welches den Preis wert ist. Also laufen wir zusammen mit John und Heather, der Schweizerin Fiona und Nicolas, einem Franzosen, durch das Dorf. Schliesslich nehmen wir uns ein Zimmer im Hostal Residencia Vilacoyo nur zwei Blocks vom Zentrum entfernt, welches gemütliche Doppelzimmer anbietet. Fiona und Nicolas sehen sich weiter nach einem Platz in einem Dormitory um.
San Pedro selber ist sehr malerisch und für die zahlreichen Touristen aufgemacht. Neben vielen Hostals, Restaurants und Bars sind auch einige Tourveranstalter vertreten. Nach dem ersten Rundgang durch das kleine Dorf und dem Mittagessen buchen wir für den Abend eine Tour zu einem Sternenobservatorium. Die vielen klaren Nächte in San Pedro und der Atacama-Wüste begünstigen diese Einrichtungen. Beim Observatorium angekommen sind wir zuerst etwas enttäuscht. Da bald der Vollmond am Nachthimmel erscheinen wird, rasen wir im Eilzugstempo zu den einzelnen Teleskopen, mit welchen man die Sterne und Planeten aber auch nur wenig grösser erkennen kann. Dann aber steigt der Vollmond über den Horizont, was uns faszinierende Anblicke des Erdtrabanten ermöglicht. Schliesslich taucht der französische Astronom Alain auf, welcher mit unglaublichem Enthusiasmus und Witz über die Sterne und die Sternforschung berichtet, dass wir alle gebannt seinen Worten lauschen. Am Schluss werden wir in der kalten Nacht noch mit einer heissen Schokolade verwöhnt.
Der nächste Morgen startet mit einem kleinen Ausritt. Von einer Ranch in San Pedro starten wir Richtung Pukara de Quitor, Ruinen einer alten Kultur nördlich von San Pedro. Eliane reitet als erfahrene Reiterin voraus, mein Gaul trabt meistens einfach ihr hinterher. Unser Guide Roberto bildet das Schlusslicht und passt auf mich auf. Kaum zurück treffen wir uns mit John und Heather und verabreden uns zum Sandboarden. Nach dem Mittagessen fahren wir dann also ins Valle de los muertos, wo sich die schönsten Sanddünen befinden. Dort zwingen wir uns zu Fuss auf die Sanddüne, bevor es dann für etwa 10 Sekunden auf dem Brett im Schneckentempo wieder runtergeht. Mit viel Aufwand können wir 2 - 3 Kurven im Sand erkämpfen, bevor wir dann wieder die 10 Minuten hochlaufen und das Board wachsen müssen. Nach 3 Stunden und etwa 8 Abfahrten sind wir vor Erschöpfung fix und fertig. Die Tour führt weiter ins Valle de la Luna, wo wir den Sonnenuntergang in der einmaligen Landschaft geniessen können. Abends treffen wir uns dann noch mit den Iren und mit Nicolas. John hat seinen 30. Geburtstag und so feiern wir, bis die Bar nachts um 01:00 Uhr schliesst und wir kurzerhand rausgeworfen werden.
Am nächsten Morgen schaffen wir es knapp, noch rechtzeitig auszuchecken. Danach erledigen wir einiges in San Pedro bevor wir am Abend wieder durch die Nacht nach Copiapó weiterfahren.