Nach unserer Ankunft am Flughafen von Rio lassen wir die teuren Taxis bleiben und nehmen lieber den Bus nach Copacabana. Leider ist dieser auf Kühlschranktemparatur gekühlt und hält oft an, so dass wir knapp 2 Stunden für den Weg benötigen. Zudem liegt unser Hotel an der Leme Beach, nicht an der Copacabana, weshalb wir dann doch noch für ein kurzes Stück das Taxi nehmen müssen.

Das Leme Othon Palace hat uns sehr gut gefallen. Es liegt natürlich auch in einer anderen Preisklasse als die gewohnten Hostels. Dafür besteht unser Hotelzimmer aus einem Wohnraum, dem Schlafzimmer und einem riesigen Badezimmer. Leider kosten alle Extras wie das Wi-Fi Internet dann nochmals zusätzlich. Wir richten uns ein und essen das Abendmahl gerade im Hotelrestaurant.

Am nächsten Tag machen wir dann unter bewölktem Himmel einen Spaziergang von Leme nach Copacabana und weiter nach Ipanema. Uns fallen die vielen Juweiliergeschäfte auf und erfahren, dass Rio ein Umschlagplatz für die Edelsteine der vielen Minen Brasiliens ist. Wir machen eine Besichtigung im Hauptgebäude vom Juwelier H. Stern, wo wir viele Informationen zu den Edelsteinen und der Weiterverarbeitung bekommen. Anschliessend folgt noch ein Verkaufsgespräch, in welchem aber sowohl die Verkäuferin als auch wir bald bemerken, dass wir nichts kaufen wollen (Preise starten bei ca. 400 CHF aufwärts!). Wir schlendern lieber noch etwas durch die Strassen und kaufen dann doch noch in einem kleineren Juweliergeschäft einige günstigere Schmuckstücke. Zum Ausgleich kaufen wir dann im Supermarkt Brot und Nutella, welches wir am Abend im Hotelzimmer essen.

Am Samstag ist das Wetter immer noch ziemlich bewölkt. Im Internet erfahren wir, dass es die nächsten 4 - 5 Tage so bleiben soll. Deshalb besuchen wir an diesem Tag trotzdem den Corcovado mit der Jesus-Statue. Nach der langen Suche des korrekten Busses und einer abenteuerlichen Fahrt schaffen wir es zur Station der Zahnradbahn, welche eine Schwester zur Jungfraubahn darstellt. Oben angekommen werden unsere Hoffnungen auf ein Wolkenloch jedoch enttäuscht: Wir können die Statue im Nebel nur knapp erahnen. Ein deutscher Tourist drückt es richtig aus: "Wir können zwar den Jesus nicht sehen, dafür haben wir Hundert Fotos von der Bahn!"

Rio_CorcoAm Sonntag zügeln wir dann in das günstigeres Hostel Copa am Copacabana Strand. Dort beziehen wir ein hübsches, kleineres Apartment mit Meerblick. Wir staunen: das Wetter ist entgegen der Voraussagen hervorragend! Wir fahren mit der Seilbahn auf den Zuckerhut und geniessen die Aussicht auf die verschiedenen Teile von Rio de Janeiro. Dabei beschliessen wir, doch nochmals den Corcovado zu besuchen. Auf der Zahnradbahn hat es diesmal zwar viel mehr Touristen, trotzdem lohnt sich das Anstehen: Die Aussicht vom Corcovado mit der gewaltigen Jesus-Statue über der Stadt ist einzigartig. Wir verbringen knapp 4 Stunden auf dem Hügel, in welchen wir die Stadt betrachten, die anderen Touristen beobachten und versuchen, einige gute Fotos zu machen. Abends machen wir einen Spaziergang durch Copacabana, verweilen noch etwas bei den Marktständen am Strand und essen in einer all-you-can-eat Churrasceria. An diesem Tag hat übrigens auch das Formel-1 Autorennen in Sao Paulo stattgefunden, unserer nächsten Station.

Am nächsten Morgen checken wir dann aus und machen uns mit dem öffentlichen Bus auf den Weg zum Busterminal. Das Ticketsystem im Bus ist ja schon gewöhnungsbedürftig: Einsteigen muss man vorne und darf nach dem Bezahlen durch ein Drehkreuz in den hinteren Teil des Busses gehen, wo man dann auch aussteigen kann. Mit unseren Rucksäcken passen wir aber nicht gut durch das Drehkreuz, weshalb wir die Rucksäcke über die Schranke würgen müssen. Nach einer weiteren abenteuerlichen Busfahrt – der Busfahrer rast in einem irrsinnigen Tempo durch die Strassen der Stadt – kommen wir dann im Busterminal an, wo wir eine Fahrt nach Sao Paulo buchen und bald darauf losfahren. Der Bus ist sehr modern und wir können am Fernseher noch einen Film schauen.

Am Abend kommen wir dann in Sao Paulo im Busterminal Tiete an. Wir fahren mit der Metro zu unserem Hostel Lime Time im Bela Vista Viertel, wo wir vom freundlichen Personal empfangen werden. Wir beziehen unser Zimmer und erkunden dann gleich das Viertel, in welchem sich viele italienische Einwanderer niedergelassen haben. Wir essen dann auch unser bisher bestes italienisches Essen in Südamerika im Ristorante Roperto. Der Besitzer freut sich unglaublich über meine Brocken Italienisch, welche ich zu sprechen versuche (und ständig mit Spanisch verwechsle), dass er immer wieder an unserem Tisch vorbeikommt und uns über das Restaurant und die Stadt Sao Paulo erzählt.

SaoP_KathedraleAm nächsten Tag fahren wir zum Busterminal Barria Funda, von wo aus die Busse Richtung Pantanal fahren, und buchen eine Fahrt durch die Nacht nach Campo Grande. Damit haben wir noch den ganzen Tag Zeit, die Stadt zu erkunden. Mit der Metro und zu Fuss machen wir uns also auf den Weg von der Praça da Republica, wo wir auf die Aussichtsterrasse des Edificio Italia steigen, zum Praça da Se und weiter zum Praça da Libertad, dem asiatischen Viertel der Stadt. Sao Paulo ist riesig: Die Hochhäuser stehen dicht aneinandergereiht bis zum Horizont. Nach einigen Einkäufen müssen wir mitsamt unseren Rucksäcken zum Busterminal. Die Metro, bis anhin das richtige Mittel, um schnell und zuverlässig ein Ziel in der Stadt zu erreichen, verwandelt sich aber zur Rush Hour in ein gewaltiges Gedränge von Menschenmassen. Wir warten etwa 5 Züge ab, ohne dass wir einsteigen können, bevor wir einen Zug in die entgegengesetzte Richtung nehmen, um an der Startstation der Metro in den leeren Zug einzusteigen. Nach zweimal mühsamem Umsteigen erreichen wir dann gerade rechtzeitig das Busterminal, wo wir dann 2 Stunden auf den verspäteten Bus warten. Dann fahren wir ein weiteres Mal durch die Nacht in Richtung Campo Grande und Pantanal.

   
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