In Campo Grande kommen wir am Mittwoch um die Mittagszeit an (wobei wir die Uhren um 1 Stunde zurück stellen müssen). Hier werden wir wieder von einigen Personen empfangen, welche uns Touren ins Pantanal verkaufen wollen. Wir nehmen aber nur die Empfehlungen für Hostals entgegen und versichern, dass wir uns später über eine solche Tour erkundigen werden. Wir beziehen ein Zimmer im Hostal Campo Grande gleich neben dem Busterminal, welches eine gute Infrastruktur und angenehme Zimmer anbietet.

Am Nachmittag informieren wir uns dann genauer: Die verschiedenen Touren scheinen ziemlich ähnlich zu sein (analog Pampas) und so entscheiden wir uns aus dem Bauch heraus für das Pousada Santa Clara, welches einigermassen neu ist und seriösen Ökotourismus betreiben soll. Zudem organisieren sie für uns im Anschluss an die 4 tägige Tour die Weiterfahrt nach Bonito, da am Sonntag keine Busse fahren. Den Rest des Nachmittags und Abends verbringen wir im unspektakulären Campo Grande und entscheiden uns für ein Abendessen im McDonald's.

Pant_HotelAm nächsten Morgen geht es dann um 09:00 Uhr los. Ein Fahrer der Agentur fährt uns durch den strömenden Regen mit 4 anderen Touristen nach Bacao de Piranha. Dort stossen zwei weitere Personen zu unserer Gruppe, so dass wir insgesamt 8 Personen sind: Ben und Tina aus Australien, René und Jaku aus Holland, Assumpta und Ciran aus Irland und wir. Glücklicherweise hört der Regen auf, als wir mit einem Lieferwagen auf der Ladebrücke zu unserem Hotel gebracht werden. Das Pousada Santa Clara ist wirklich wunderschön: Neben unserem geräumigen Doppelzimmer mit eigener Dusche können wir den Pool, das Volleyballfeld oder den Pool benutzen. Im Hauptgebäude kann man Ping-Pong oder Billard spielen. Am Nachmittag starten wir mit unserem Guide Levi zu einem Spaziergang durch den Wald, um einige Tiere zu beobachten. Nach unseren Erfahrungen im Madidi-Nationalpark und der Pampas in Peru entlocken uns die paar Brüllaffen nur noch ein müdes Nicken. Zurück im Hotel feiern wir noch kurz den Geburtstag von Assumpta, bevor wir früh schlafen gehen, da am nächsten Morgen um 05:00 Uhr eine Jeep-Safari angesetzt ist.

Pant_AlligatorSo steht unsere 8er Gruppe morgens früh bereit, nur leider verschlafen unsere Guides. Unter vielen Entschuldigungen erscheinen diese dann gegen 06:00 Uhr. Wir starten trotzdem auf die Safari, anstatt im Dunkeln halt im Zwielicht des Tagesanbruchs. Im Pantanal ist gerade der Beginn der Regenzeit und die Tiere versammeln sich noch immer um die wenigen Seen bzw. Tümpel, welche die Trockenzeit überstanden haben. So tummeln sich Hunderte Alligatoren auf engem Raum, zusammen mit Capibaras (Wasserschweinen) und allerlei Vögeln. Auf der Safari können wir zudem einige Fischotter und auch eine Schlange beobachten. Wir sehen auch noch die Überreste einer grossen, aber toten Anakonda. Nach dem Frühstück auf einer Lichtung fahren wir weiter bis zum Rio Paraguay, wo wir zur Abkühlung an diesem heissen Tag in den Fluss springen können. Gegen den Mittag erreichen wir wieder unser Hotel. Am Nachmittag starten wir dann auf einen Ausritt durch den Wald. Hier kann ich meine Reiterfahrung aus Chile gut einsetzen und schaffe es tatsächlich, ab und zu in die richtige Richtung zu reiten. Das Pferd von Eliane ist klein, schwarz und giftig mit dem passenden Namen "Bin Laden", welches jedoch ohne Widerstand ihren Befehlen folgt.

Pant_AraAm nächsten Tag ist eine Bootsfahrt angesetzt. Unsere Guides Levi und Tom fahren mit uns auf dem Fluss, wo wir erneut Otter und Alligatoren beobachten können. Wir suchen das Ufer nach Spuren eines Jaguars ab, können jedoch nichts entdecken. Auf der Fahrt sind neben unserer Gruppe ein weiteres Paar dabei: Frank aus Bern und Lea aus der Romandie, welche aber seit einigen Jahren in Chile lebt. Am Nachmittag versuchen wir, Piranhas zu fischen, was wir ja auch schon aus der Pampas kennen. Hier beissen die Piranhas schlechter, so dass wir in unserer Gruppe gerade mal 2 Fische fangen. Dafür beisst ab und zu mal ein Alligator an. Am Abend versuchen wir unser Glück noch in einem Volleyballspiel, welches wir leider gegen das Team aus Holland verlieren. Das Abendessen im Hotel besteht übrigens aus einem Buffet, welches zwar sehr gut schmeckt, mittlerweile aber etwas langweilig wird, da die Zusammensetzung immer ziemlich ähnlich ist. An diesem Abend erfahren wir auch endlich, wie unsere Klimaanlage im Hotelzimmer funktioniert (es hat nämlich einen versteckten Schalter), und so können wir hier zum ersten Mal im gekühlten Zimmer schlafen!

Am Sonntagmorgen ist noch einmal die Nacht-Jeep-Safari angesetzt. Diesmal sind unsere Guides rechtzeitig bereit, nur das Wetter spielt nicht mehr ganz so mit. Wir hatten in den letzten Tagen unglaubliches Wetterglück, heute Morgen aber verdient sich die Regenzeit ihren Namen. So sehen wir dann auch nicht viele Tiere, nur die Augen der Alligatoren, welche das Licht des Scheinwerfers reflektieren. Als wir gegen 09:00 Uhr schon fast die Tour abhaken wollen, sieht unser Guide Tom gerade noch eine Anakonda am Strassenrand! Sie ist ca. 3 Meter lang und an Land für die Menschen ungefährlich, weshalb wir sie sogar anfassen konnten! Somit war die Safari dann doch noch ein Erfolg.

Zurück im Hotel müssen wir gleich packen und uns auf den Weg machen. Um 14:00 Uhr startet unser Jeep zurück nach Barao de Piranhas, von wo aus wir mit einem Kleinbus abgeholt und ca. 4 Stunden nach Bonito gefahren werden.

   
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